Wanderstrecke ca. 12 Kilometer, reine Gehzeit ca. 3,5 Stunden, im Sommer am schönsten, da die vielen kleinen Seen mit Seerosen in allen möglichen Farben zugewachsen sind.
Der Name „Elfenmeer“ hat nichts mit Elfen (Fabelwesen aus der Märchenwelt) zu tun, sondern ist durch ein sprachliches Missverständnis entstanden. Als „Venn“ oder „Ven“ wurde im Mittelhochdeutschen ein Torfmoor bezeichnet. Hinzu kommt der niederländische Begriff „Meer“ der für einen See, Weiher etc. steht. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die hiesige Region durch die französische Besatzungsmacht neu kartographiert. Verantwortlich dafür war der französische Oberst Tranchot, der die niederländische Sprache nur bedingt beherrschte. So kam es, dass aus dem niederländischen „Et“ (Artikel, das Ven), ein „El“ wurde. So entstand aus „El“, „Ven“ und „Meer“ der neue Begriff Elvenmeer, später eingedeutscht Elfenmeer, der dann auch von den Niederländern übernommen wurde.
Entstanden ist das Gebiet des heutigen Elfenmeers durch Beweidung mit Rindern und Schweinen. Diese haben die damals nur vereinzelt vorkommende Heide verschmäht, sodass sich die Heideflächen ungestört ausbreiten konnten. Dieses Prinzip findet heute immer noch in der Lüneburger Heide statt und sorgt auch dort für das Überleben der Heide.
Teile des Elfenmeers bestehen aus alten Mooren. Diese wurden im 19. Jahrhundert durch die Landbevölkerung partiell abgebaut und als Brennstoff verwendet. Die dabei entstandenen Vertiefungen (Vennen) sind voll Wasser gelaufen und bieten heute den Lebensraum für eine umfangreiche Flora und Fauna. Besonders die Seerosen, die viele der Seen komplett bedecken, bieten dem Wanderer etwas fürs Auge.
Wegbeschreibung:
Mit dem Auto zur Hauptstraße in Elmpt fahren. Dort in den „Krummen Weg“ / „Kreithövel“ einbiegen und der Straße bis über die Autobahn folgen. Hinter der Brücke gleich die erste Straße links (Hillenkamp) abbiegen und der asphaltierten Straße bis zum Wanderparkplatz folgen.
Von da aus nun zu Fuß der Straße folgen. Rechts ist das ehemalige Flughafengelände der britischen Rheinarmee, und man kann heute noch die Wachtürme und Bunker für die früher hier stationierten Jets (Tornados) sehen.
An der Weggabelung links halten und dem asphaltierten Weg bis zu der Kreuzung folgen. Dort nach links gehen (großer Baumstumpf) und dem Weg bis zum Ende folgen. Am Ende des Weges rechts abbiegen (roter Pfeil mit einem Fahrrad) und dem Weg weiter folgen. Hier stehen etliche Esskastanien, die im Herbst immer sehr viele Früchte tragen.
Nach ca. 300 Metern kommt linker Hand ein Drehkreuz, an dem zwei braune Schilder in niederländischer Sprache stehen. Das eine besagt, dass dieser Weg für Fahrräder verboten ist, dass andere Schild besagt, dass man die hier ausgewilderten Pferde und Rinder nicht füttern und einen Mindestabstand zu den Tieren halten soll.
Durch das Drehkreuz hindurchgehen und dem Weg folgen. Nach ca. 15 Minuten kommt man zu einer Weggabelung; rechts führt der Weg durch ein weiteres Drehkreuz weiter. Hier kann man auch schon den ersten kleinen See sehen.
Der Weg ist nun sehr schmal und auch stellenweise zugewachsen. Nach einiger Zeit kommt man zu einer Bank, von wo aus mehrere Wegen abzweigen. Hier hat man einen ersten Blick auf einen mit Seerosen überwucherten See.
Nun dem Weg am See (von der Bank aus links halten) folgen. Durch ein Fahrradsperrwerk führt der Weg durch einen Wald weiter.
Unterwegs kann man noch gut die Spuren des Waldbrands aus dem Jahr 2020 erkennen. Die großen Heideflächen waren fast vollständig verbrannt. Aber zum Glück beginnt die Natur, diese Flächen wieder zurückzuerobern: Überall ist frisches Grün zu sehen.
Nach einer Weile kommt man an eine Kreuzung. (Geradeaus endet der Weg an einer Autostraße.) Geht man an der Kreuzung links, so ist man nach ca. 1,5 Stunden wieder am Wanderparkplatz. Die schönere (und längere) Strecke führt an der Kreuzung rechts ab.
Auch auf diesem Weg sind die Spuren des Brandes noch gut zu sehen. Etliche Bäume sind bis in die Spitzen verkohlt. Aber auch hier ist die Natur dabei, sich ihr Territorium zurückzuerobern: Überall schießen frisch-grüne Farne aus der schwarzen Erde.
Nach den Brandflächen teilt sich der Weg. Bitte dem rechten Weg folgen (weißblaues Schild „Rolvennen“). Danach dem Weg folgen, bis links ein Rastplatz kommt. Hier kann man bei Bedarf ein Picknick machen, denn hier hat man rund die Hälfte des Rundweges geschafft.
Gegenüber dem Rastplatz liegt wieder ein Seerosensee – und von einer Holzplattform, die in den See ragt, kann man bei Bedarf einige Fotos von den Seerosen aus der Nähe machen.
Nach der Rast bitte einige Meter zurück gehen, bis links ein Weg abgeht. Hier ist auch auf einem Schild erklärt, warum das Fahrradfahren im Elfenmeer verboten ist.
Diesem Weg folgen, bis man wieder an der Bank am Seerosensee (siehe oben) ankommt. Unterwegs führt links ein Holzbohlenweg auf die deutsche Seite. Von dort aus kann man (rechts abbiegen) wieder bis zum Wanderparkplatz zurücklaufen. Ich empfehle aber auf der niederländischen Seite zu bleiben, da auf deutscher Seite der Weg mit neuem Schotter aufgefüllt wurde, auf dem es sich nur schlecht gehen lässt.
Von der Bank am Seerosensee so zurück gehen, wie man gekommen ist.
Zum Schluss noch einen Tipp: Ziehen Sie wenn möglich hohe Schuhe an. Die Wege sind zum Teil sehr sandig und bei flachen Schuhen schaufelt man sich den Sand in die Schuhe.
Hier noch einige Bilder vom Elfenmeergebiet: [Link]
Wir wünschen Ihnen gutes Wanderwetter und eine erlebnisreiche Tour!
Matthias Dumpf für
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