Natur

Kreuzotter in Venekoten?

Am letzten Wochenende traf ich IGV-Mitglied Dirk Trienekens am Ende des Venekotenwegs im Wald; bei unserer Unterhaltung kamen wir auf das Thema „Kreuzotter“ in der Wacholder Heide zu sprechen.

Nach meinen Informationen ist dort schon längere Zeit keine Kreuzotter mehr gesichtet worden. Nach Meinung einiger Fachleute wurde die Schlange dort zu oft im Herbst und zur Winterzeit durch Pilzsammler und freilaufende Hunde gestört. Durch diese Störungen können die dort lebenden Tiere oft nicht genug Nahrung aufnehmen und verhungern dann während ihrer Winterruhe. Gilt übrigens nicht nur für Kreuzottern, sondern für die meisten dort lebenden Kleintiere!

Dirk Trienekens erzählte mir, dass er letztes Jahr eine Schlange, die eine Kreuzotter gewesen sein könnte, gefilmt hat. Er zeigte mir das Video (siehe links), und in der Tat: Bei dem gefilmten Exemplar von einer Länge von 60 bis 80 cm war ich mir zunächst sicher, dass es sich um eine Kreuzotter handelte.

Allerdings machte mich der Fundort und – wie oben beschrieben – die Informationen über die vormals vorhandenen Kreuzottern doch unsicher. Aber nach den Fotos im Internet kam die gefilmte Schlange einer Kreuzotter sehr nahe. Von der Zeichnung her hätte es auch eine Aspisviper sein können, aber die kommt in Deutschland nur im Grenzgebiet zur Schweiz und Österreich vor.

Ich stellte das Video in meinen Status bei WhatsApp. Es meldete sich daraufhin ein ausgewiesener Kenner der heimischen Flora und Fauna und teilte mir mit, dass es sich bei der Schlange wohl eher um eine Ringelnatter handeln würde.

Die Ringelnatter wird bis zu 120 cm lang und ist in der Zeichnung der Haut der Kreuzotter recht ähnlich. Die Ringelnatter kann ausgezeichnet schwimmen und hält sich gerne in Sümpfen und an Gewässern auf, zählen doch Frösche und Amphibien jeder Art zu ihren Lieblingsmahlzeiten.

Zur Ringelnatter passt auch der Bereich, in dem das Tier von Dirk Trienekens gefilmt wurde. Der Venekotensee und einige Entwässerungsgräben befinden sich in unmittelbarer Nähe des Sichtungsorts.

Die Ringelnatter ist für Menschen völlig ungefährlich. Ihre Beute frisst sie bei lebendigem Leib auf, meist mit dem Hinterteil zuerst. Das hier gezeigte Exemplar ist wieder ein Zeichen dafür, wie intakt und artenreich die Natur in unserem schönen Venekoten ist!

Update …

Das Thema Tierbestimmung an Hand von Fotos und Videos ist wohl schwerer als zunächst gedacht.

Mein erster Eindruck von dem Schlangenvideo war eindeutig: Das ist eine Kreuzotter! Das typische Zickzack-Muster sowie die Größe und das Wissen, dass es die Kreuzotter bis zum Ende der 90er Jahre hier gab, beeinflussten meine Tierbestimmung. Ich war zu diesem Zeitpunkt froh, dass ein in unserer Gegend wahrscheinlich ausgestorbenes Tier doch noch vorhanden war.

Kreuzotter
Ringelnatter
Schlingnatter

Leider musste ich dann eines Besseren belehren lassen. Ein Kenner der hiesigen Tierwelt teilte mir mit, dass es sich auch aufgrund des Areals, in dem die Schlange gefilmt wurde, wohl eher um eine Ringelnatter handeln würde.

Dr. Sebastian Boekels setzt sich seit mehr als 40 Jahren für den Erhalt unserer heimischen Natur ein. Er ist ein exzellenter Kenner der Flora und Fauna unserer Region und teilte mir dann mit, dass es sich bei dem im Video gezeigten Exemplar um eine Schlingnatter handelt. Wie man im Internet nachlesen kann, wird diese oft mit einer Kreuzotter verwechselt, da auch sie dieses charakteristische Zickzack-Muster auf ihrer Haut aufweist.

Die Kreuzotter tötet ihre Beute durch einen Biss, bei dem ihr Gift in das Beutetier injiziert wird. Der Tot tritt innerhalb weniger Sekunden ein. Die Ringelnatter verbeißt sich in ihre Beute und frisst sie bei lebendigem Leib auf. Die Schlingnatter packt ihre Beute, wickelt diese mit ihrem Körper ein und drückt das Tier, bis die Atmung aussetzt.

Matthias Dumpf für

Wissenswertes über den Biber

Der Biber ist an Schwalm, Niers, Nette und diversen Entwässerungskanälen in der Region mittlerweile keine Seltenheit mehr. Von 1981 bis 1989 wurden in der Nordeifel zwöf Paare frei gelassen. Über die Rur, Maas und bis in die Schwalm haben sich die Biber seitdem verbreitet. 1997 wurde das erste Tier im Kreis Viersen gesichtet. In 2020 waren achtzehn Reviere in Schwalm, Nette und Niers mit Nebenarmen bekannt. Mit steigender Tendenz …

Wir haben deshalb ein paar Fakten über den Biber und seine Auswirkungen in unserem Umfeld zusammengetragen …

Der Biber in Venekoten

Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Bericht „Mensch gegen Biber, Biber gegen Mensch“ aus dem Jahr 2020 – damals noch auf der alten Homepage der IGV veröffentlicht.

Zu dieser Zeit waren die Biber in unserer Region noch selten, und Biberdämme und Burgen der Biber kannten nur wenige Insider. Seit dieser Zeit hat sich das rasant geändert: Mittlerweile sieht es so aus, dass der Biber der „Gewinner“ werden könnte, denn seine Verbreitung in den diversen Wasserläufen der Umgebung ist beeindruckend, bringt aber ernsthafte Probleme für unseren Ortsteil mit sich …

Das vierte Wahrzeichen von Venekoten?

Das Eingangstor, unsere Stichwegpfähle und der Venekotensee – das sind ganz sicher Wahrzeichen für unsere Siedlung! Aber das vierte Wahrzeichen?

Ich meine, dass sind unsere vielen Eichhörnchen, die hier die Bäume rauf und runtersausen, mit gewagten Sprüngen von Ast zu Ast hüpfen und die manchmal nur mit knapper Not fahrenden Autos entkommen …

Venekoten brütet

Zurzeit sieht man in Venekoten und Umgebung viele Vögel mit Nistmaterial im Schnabel. Die Brutsaison ist in vollem Gang! Bitte denken Sie daran, dass im Bundesnaturschutzgesetz geregelt ist, dass in der Zeit vom 1. März bis 30. September Hecken, lebende Zäune, Gebüsche, Röhrichte, Schilf oder andere Gehölze nicht geschnitten, zurückgesetzt, beseitigt oder gerodet werden dürfen …

Kommt der Wolf? – Der Wolf kommt …

Schon seit längerer Zeit gibt es Wölfe in NRW. Zwischen 2009 und 2022 gab es hier 531 bestätigte Wolfsmeldungen. Nun ist er nur ca. 35 km von Venekoten entfernt in der Nähe von Straelen gesichtet worden.

Wir zeigen Ihnen ein privates Handy-Video und haben ein paar Fakten über den Wolf und sein Verhalten  zusammengetragen …

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