In der rund 36.000 qm großen Anlage bekommen Sie Sequoia-Bäume (riesige Mammutbäume) zu Gesicht, die mehr als 3000 Jahre alt und weit über 100 Meter hoch werden können …
Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Grenzwald zwischen Kaldenkirchen und der Grenze zu den Niederlanden gesperrt und für die Niederlande zur Abholzung als Reparationsleistung frei gegeben. Die zurück gelassenen Äste und Baumkronen führten im heißen Sommer 1947 zu einem großflächigen Waldbrand.
1949 gelang es – nicht zuletzt auch auf Initiative von Ernst J. Martin, dem Gründer der Sequoiafarm -, die Region wieder großflächig aufzuforsten: 650.000 Kiefern und Roteichen wurden angepflanzt. Dazu wurden Löschwasserteiche angelegt und diverse Maßnahmen ergriffen, um wieder ein funktionierendes Ökosystem zu schaffen.
In Kaldenkirchen standen zu damaliger Zeit zwei fast ausgewachsene Mammutbäume (Sequoia). Die beeindruckende Größe und die enorme Wuchskraft der Bäume inspirierte Herrn Martin 1952, diese Bäume auf dem von ihm 1946 angelegten forstbiologischem Garten anzupflanzen. Ziel war es dabei, zu überprüfen, ob der hier bereits vor der letzten Eiszeit heimische Baum wieder für die heutige Forstwirtschaft nutzbar gemacht werden könnte.
Die ältesten Exemplare der Sequoiafarm sind heute fast dreißig Meter hoch und bilden zusammen mit den ca. vierhundert anderen zum Teil sehr seltenen Baumarten ein lohnenswertes Ausflugsziel. Der älteste Baum auf diesem Areal ist eine aus dem Jahr 1815 stammende Winterlinde.
Nach dem Tod von Ernst J. Martin wurde die Farm durch einige Hochschulen und Universitäten weiter betrieben. 1988 wurde die Anlage von den Stadtwerken Nettetal übernommen, die sie ab 2009 auf den heutigen Stand brachte. 2013 ging das Gelände an den gemeinnützigen Verein „Sequoiafarm e.V.“ , der sich bis heute um den Erhalt und Ausbau dieser einzigartigen Anlage kümmert. Leider sorgt die gemeinnützige Auslegung des Vereins dafür, dass aus personellen Gründen die Anlage nur sonntags und nur in den Monaten April bis Oktober geöffnet ist.
Der Eintritt ist frei, aber man sollte das weiße Spendenschwein, welches auf dem Hauptweg aufgestellt ist, entsprechend füttern! Der „Baumvogt“ Herr Geller (siehe Foto mit M. Dumpf) besitzt ein sehr umfangreiches Wissen über die Farm und beantwortet gerne alle Fragen. Er bietet auch Führungen an (Mindestteilnehmerzahl 10 Personen; Kosten 3,00 €/Person.
Falls Sie, wie einst Ernst J. Martin, von den Sequoias fasziniert sind und überlegen, ob so ein Baum nicht eine Bereicherung für Ihr Grundstück wäre, können Sie dort ca. 30 cm große Exemplare erwerben.
In der rund 36.000 qm großen Anlage gibt es zwei Arten der Mammutbäume – den kalifornischen Bergmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) und den Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) oder auch Chinesisches Rotholz genannt. Das Chinesische Rotholz wirft im Gegensatz zum Sequoia seine „Nadeln“ im Winter ab und bildet diese im Frühjahr neu aus.
Mammutbäume können mehr als 3000 Jahre alt und weit über 100 Meter hoch werden. In der Sequoiafarm wurde der Umriss des derzeit größten bekannten Mammutbaums mittels Pflastersteinen nachgebildet.
Der „General Sherman Tree“ hat einen Umfang von 38 Metern und eine Höhe von ca. 85 Metern. Sein Alter wird auf 1900 bis 2500 Jahre geschätzt. In der Mitte dieser Pflasterung wächst ein aus dem Samen dieses Riesen gezogener direkter Nachkömmling.
Gegenüber der Sequoiafarm liegt der „Hydrologische Wassergarten“ der Stadt Nettetal. Hier wird in einem Modell der Lauf eines Flusses von der Quelle bis zur Mündung dargestellt. Darüber hinaus gibt es mehrere Informationstafeln zum Thema Wasser/Wasserkreislauf.
Für die Kleinen gibt es noch eine Pumpanlage, mittels der Wasser auf unterschiedlich verdichtete Flächen ausgebracht werden und man die verschiedenen Versickerungsmöglichkeiten beobachten kann. Der Besuch des Wassergartens ist kostenfrei.
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Adresse für das Navi: Buschstraße 98, 41334 Nettetal
Öffnungszeiten: Von April bis einschließlich Oktober, sonntags und an Feiertagen von 10.00 bis – 17.00 Uhr. Eintrittspreise: Der Eintritt ist frei, es wird aber um eine Spende gebeten.
Matthias Dumpf für
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