Wanderung um die MERU-Universität in Vlodrop

(ehemaliges St. Ludwig College)

Die Wanderung, die ich Ihnen heute vorstellen möchte, führt durch den niederländischen Nationalpark „De Meinweg“.

Der Weg gehört für mich mit zu den schönsten und interessantesten Wanderwegen in unserer Umgebung. Es ist kein offizieller Wanderweg – ich habe diesen ca. 10 Kilometer langen Rundweg vor einiger Zeit selbst kreiert. Die Ausschilderung (weiße Pfeile, die die Wanderrichtung angeben) ist deshalb sehr sparsam und nur für diesen Wandervorschlag erfolgt. Sie sollten also mit wachsamen Augen wandern …

Der Weg führt rund um die „Maharishi European Research University“ Kurz: MERU. Man läuft durch naturbelassene Wälder – unter anderem auch durch einen Eichenwald, in dem sich mehr als 200 Jahre alte Bäume befinden. Im letzten Drittel des Rundwegs wartet ein wunderschöner etwas verwilderter Park mit Pavillons und kleinen Seen, die zu einer Rast bzw. einem Picknick einladen.

Zwischendurch hat man immer wieder einen freien Blick auf die Häuser der Universität. Besonders das Hauptgebäude ist schon ein sehenswerter Palast. Hinzu kommen große steinerne Elefanten, so dass man sich eher in Indien wähnt als in unseren Breitengraden.

Aber es gibt auch Relikte aus der Zeit vor der Nutzung durch die MERU. So zum Beispiel eine kleine Kapelle mit Friedhof, auf der etliche Mönche beerdigt sind, die im St. Ludwigs College als Lehrer, Hauswirtschafter und Gärtner tätig waren.

Das St. Ludwigs College war bis 1977 ein Jungen-Internat, in dem bis zu 200 Schüler lernten und lebten. Man kann auch noch die Eisenbahnschienen sehen, die von der Bahnstrecke „Eiserner Rhein“ abzweigte und das College mit Kohlen und Lebensmitteln versorgte.

Die Bahnstrecke „Eisernere Rhein“ verlief vom Duisburger Hafen über Mönchengladbach und Roermond nach Antwerpen; die Bahnstrecke wurde 1992 stillgelegt.

Über die MERU:

Der Standort Vlodrop ist die Weltzentrale der MERU, die rund um den Globus tätig ist. Hier werden Schulungsprogramme entwickelt und Lehrer ausgebildet, die diese Schulungsinhalte in den jeweiligen Ländern lehren.

Das Spektrum reicht dabei unter anderem von Meditationskursen, Fengshui, Persönlichkeitsentwicklungen, Yoga, Aromatherapie, Ayur Veda bis zum mentalen Training für Angehörige von Streitkräften. Die Universität befindet sich noch im Aufbau. Nach Fertigstellung sollen hier bis zu 4.000 Menschen leben und arbeiten.

Jeden Sonntag wird um 13.30 und 15.00 Uhr eine Informations-Führung in niederländischer Sprache angeboten.

Vom Hauptgebäude des Colleges, das unter Denkmalschutz stand, ist heute nur noch die Spitze des Kirchturms erhalten, die man einfach auf den Boden gestellt hat (Sieht sehr merkwürdig aus!) – ein Kompromiss, den die Provinzregierung mit der MERU eingegangen ist.

Für die MERU war der alte Backsteinbau nicht gut nutzbar; außerdem stimmte die Ausrichtung des Gebäudes nicht (Fengshui). Als die MERU drohte, den Welthauptsitz in ein anderes Land zu verlegen, waren wohl die Steuereinnahmen wichtiger als der Denkmalschutz.

Beschreibung des Wanderwegs:

Startpunkt ist der Parkplatz an der Dahlheimer Mühle, Mühlenstraße 15,  41844 Wegberg.

Der Einstieg liegt rechts vom Restaurant und beginnt mit einem Holzbohlenweg (Weg 78, auf braunem Pfahl).

Dem Holzbohlenweg folgen, bis ein weiterer Holzbohlenweg links abzweigt. Von da an den weißen Richtungspfeilen folgen.

Am Hotel (Reiterhof) die Straße überqueren und zum linken der zwei Parkplätze gehen. In der hinteren Mitte des Parkplatzes geht ein schmaler Pfad in den Wald. An einem Betonpfahl ist der weiße Richtungspfeil zu sehen.

Von da ab immer den weißen Pfeilen folgen, bis man zu der zuvor beschriebenen einsam im Wald gelegenen Kapelle kommt.

An der Kapelle vorbei wieder den weißen Pfeilen folgen. Unterwegs kommt man an einer ca. 100 Jahre alten Eibenhecke vorbei. Am Ende der Hecke rechts auf das Gelände der MERU abbiegen.

Dort hat man einen guten Blick auf das luxuriöse Hauptgebäude der MERU. Der Weg führt an einem kleinen See vorbei zu einem hölzernen Unterstand. Von da aus die Treppen links hinuntergehen und wieder den weißen Pfeilen folgen.

Gegen Ende des Rundwegs zweigt eine Zufahrt zur MERU rechts ab. Diese Zufahrt kann man bis zur Schranke und dem Pförtnerhäuschen gehen. Der Durchgang durch das erste Tor wird toleriert. Von der Schranke aus hat man einen guten Ausblick auf das gesamte Gelände.

Neben dem Pförtnerhäuschen steht ein überdachter Stand (inklusive Prospektmaterial), wo man sich über die MERU informieren kann.

Strecke:

Der Wanderweg ist ca. 10 Kilometer lang; die reine Gehzeit liegt bei ca. 2,5 – 3,0 Stunden.

Links:

Dahlheimer Mühle: [Link]

MERU: [Link] / [Link]

MERU Fotos: [Link]

St. Ludwigs College: [Link]

Wie bei allen meiner Wanderempfehlungen biete ich auch hier eine kostenlose Führung an. Ebenso stehe ich zu Fragen gerne zur Verfügung [E-Mail].

Ich wünsche Ihnen eine erlebnisreiche Wanderung!

Matthias Dumpf für

Hinweise: Für die Richtigkeit und Aktualität der obigen Angaben übernehmen wir keine Gewähr.
Sämtliche hier veröffentlichen Fotos und Videos wurden von uns selbst privat aufgenommen oder der Bildagentur „123RF“ entnommen und sind lizensfrei.
Sofern nicht anders angegeben, liegen alle Rechte am Text bei „Venekoten-Info“.