Kommt der Wolf? Er kommt!

Schon seit längerer Zeit gibt es Wölfe in NRW. Zwischen 2009 und 2022 gab es hier 531 bestätigte Wolfsmeldungen. Die meisten Exemplare leben derzeit im Naturpark Hohe Mark nördlich vom Ruhrgebiet. Einzelne Exemplare wurden seit einiger Zeit im Kreis Kleve gesichtet.

Wobei „gesichtet“ nicht ganz richtig ist, denn Wölfe sind mit wenigen Ausnahmen (dazu später mehr) äußerst menschenscheu. Der Nachweis, dass Wölfe in der Region sind, wird zum überwiegenden Teil durch Kotproben und durch Wildrisse erbracht. Die dabei festgestellte DNA erlaubt es, die Spur der einzelnen Wölfe präzise nachzuvollziehen. So bekommt jeder Wolf einen „Namen“ in Form einer Buchstaben-Zahlen-Kombination.

Auf dem hier gezeigten Video von Privatleuten kann man einen Wolf in der Nähe von Straelen (nur ca. 35 km von Venekoten entfernt) über das freie Feld laufen sehen. Das sind – wie zuvor beschrieben – sehr seltene Ereignisse, denn der Wolf vermeidet den Kontakt zum Menschen. Nur Wölfe, die durch irgendwelche Ereignisse „gelernt“ haben, dass ihnen der Kontakt zu Menschen Vorteile bringt und nur selten Gefahr droht, werden zu „Problemwölfen“, für die dann eine Abschuss-Genehmigung erteilt wird. Sonst ist die Jagd auf Wölfe in Deutschland verboten.

Der Verlust der Scheu vor Menschen entsteht, wenn Wölfe gefüttert werden, wie zum Beispiel in der Vergangenheit durch Soldaten auf Truppenübungsplätzen – aber auch wenn Menschen dem Wolf „Beute“ in Form von weggeworfenen Lebensmitteln mit anhaftendem Menschengeruch zukommen lassen.

Bis jetzt gibt es nicht einen bestätigten Fall, dass ein Wolf einen Menschen angegriffen hat, und Fachleute schließen das auch für die Zukunft weitestgehend aus. Gefahr besteht aber für alle Nutztiere (Schafe, junge Rinder etc.), die auf ungesicherten Weiden schnell zur Beute von Wölfen werden können.

Hauptnahrung der Wölfe sind Rehwild (51%), Wildschweine (20%), Hirsche (13%), Hasen, Kaninchen (3,5%), Fisch (3,5%). Der Anteil von Nutztieren liegt bei „nur“ 1,6%. Diese Reihenfolge konnte durch Kotproben der Wölfe festgestellt werden.

Ich sehe deshalb für unseren Naturpark Maas-Schwalm-Nette keine ernsthaften Probleme, sollte der Wolf sich auch hier ansiedeln. Allerdings werden Nutztierhalter das bestimmt anders sehen, denn Sie werden mehr in den Schutz Ihrer Tiere investieren müssen. Elektrozäune und Herdenschutzhunde sind nach Expertenmeinung gut wirkende Abwehrmittel gegen Wölfe.

Für Hundebesitzer sehen Fachleute nur wenige Probleme, solange der Hund in der Nähe seines Menschen bleibt und dadurch vom Wolf zum Menschen gehörend wahrgenommen wird. Sollte der Hund aber streunen bzw. weiter entfernt durch Wald und Flur laufen, kann es passieren, dass der Wolf den Hund als Nahrungskonkurrenten in seinem Revier wahrnimmt und sein Revier durch Angriff verteidigt.

Mehr zum Thema Wolf können Sie auf den folgenden Internetseiten nachlesen: [Link] / [Link].

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Inzwischen ist der Wolf da. Ende April gab es bestätigte Sichtungen aus Mönchengladbach und dem Kreis Viersen (Schwalmtal). Siehe  [Link] …

Matthias Dumpf für

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